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Radfahren war gestern



<MM> 35 km sind's von Wörgl nach Schwaz. Diese Distanz zu radeln ist ein Pimpifax-Unterfangen, wie jeder bestätigen kann. Sie aber zu marschieren, erscheint zuviel - erst recht für einen ungeübten GEHER wie mich, der im Alltag maximal 15 - 30 min per pedes unterwegs ist, denn so weit haben wir nichtmal beim Bundesheer latschen müssen - und ich war immerhin zur ABA beim Absamer Gebirgsjägerregiment und später bei der Kufsteiner Mondscheinkompanie, die ja bekannt sind (bzw. waren) für ihre Hatscher...

35 km von Wörgl bis Schwaz
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Die Strecke verläuft komplett südlich des Inns mit einigen Abkürzern durch Felder.
Ich hab' bei diesem Selbstversuch keinen Dauerlauf hingelegt, aber natürlich auch nicht künstlich herumgetrödelt; ich bin einfach - wie weiland Forrest Gump :D - drauflosgegangen und hab' geschaut, was passiert, um auszuloten, wie weit man unbewaffnet (also ohne Hebelmaschine à la Fahrrad) oder spezielle Wanderschuhe kommt, wenn man also einfach bei der Tür rausgeht und geht und geht - und irgendwann nimmer weiterkann.

Bis ca. 10 km war alles ein Spaß - überhaupt kein Problem, alles locker, lustig, quietschfidel.

Ab dann hab' ich schön langsam den Willen stählen müssen, um wirklich weiterzumachen. Aber auch das war kein wirkliches Problem - ich hab' nur bewußt daran \"arbeiten\" müssen.

So nach knapp 20 km hab' ich gespürt, daß mir die Fußsohlen höllisch wehtun und die linke Ferse nicht minder höllisch brennt (später stellte sich heraus, daß sich da eine großflächige Blase gebildet hatte). Aber ansonsten war noch alles halbwegs okay, d. h. es hat sich keine \"Gefahr\" eines Abbrechens des Versuchs abgezeichnet. Ich schnürte daher nur die Schuhe nach, um das Wetzen zu vermindern.

Ab ca. 25 km war's eine reine Qual. Die Beine machten ein ganzes Anheben nimmer mit, ich verfiel in eine Art Schlurfen, wobei die Schuhe sehrwohl noch deutlich über dem Boden blieben, aber halt nimmer so bestimmt wie bis dahin.
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Die Durchschnittsgeschwindigkeit schwankte um die sechs Stundenkilometer, wobei anfangs und gegen Schluß die geringsten Werte zu notieren standen.

Der Wille wurde immer mehr gefordert - das Brennen an den Füßen und die immer stärker schmerzenden Oberschenkel gaben mir arg zu kauen.
Was mir letztlich half, war das Anpacken an den Rucksackriemen, um die Wirbelsäule etwas zu entlasten, denn Kreuzweh hatte ich auch schon längst. Durch minimale Gewichtsverlagerungen gelang so etwas Abwechslung in den Gang zu bringen, daß ich also nicht komplett einseitig wurde.
Das Atmen mußte ich bewußt übernehmen, denn es hatte sich eine Flachatmung eingestellt, die schier zu einer Sauerstoffunterversorgung führte. Mit bewußtem, tiefem Ein- und langem Ausatmen konnte dem entgegengewirkt werden.
Ein weiteres Problem wurde dann die Temperatur - und zwar für die ungeschützten Finger. Es hatte zwar eh 3 °C, aber die Hände hatten ja überhaupt nichts zu tun, schwangen einfach mit und kühlten daher deutlich spürbar aus. Ich behalf mir mit dem Verstecken der Hände in den Jackenärmeln, was durch den so entstandenen mechanischen Zug über die Schultern auch wieder etwas Entlastung fürs Rückgrat brachte - zumindest bildete ich mir das ein.

Dinge, die man so am Wegesrand findet:
  • eine halbe Semmel
  • eine Flasche Sprite
  • ein paar schwarze Damenschuhe
  • einen Desert-Löffel
  • eine Kunststoffgabel
  • zwei Visitenkarten
  • eine Packung Taschentücher
  • einen Bettvorleger
  • eine Schutzhülle für einen Fotoapparat oder dgl.
  • eine Dose Red Bull
  • zig weggeworfene Papierln und sonstiges Verpackungsmaterial

    Ab etwa km 30 begann dann das rechte Knie einen leichten seitlichen Stich zu melden - innenseitig. Darauf hatte ich wohl mit Biegen und Brechen hingewirkt...
    Aber die letzten 5 km, also eine knappe Stunde, würde ich jetzt auch nicht mehr aufgeben, biß also die Zähne im wahrsten Sinne zusammen, schrie auf der Landstraße die Schmerzen teilweise hinaus (da waren die Zähne freilich wieder auseinadner ;) ) - und kam so der Stadt immer näher.
    Endlich war der Kirchturm der Schwazer Hauptkirche zu sehen - DER Ankerpunkt, an den ich mich visuell anheftete und mich an der gedachten Luftlinie heranzog, dabei ohne Unterlaß gegen die Schmerzen ankämpfend.

    Die letzten 2 km zog ich dann doch noch leicht an, weil ich auf unter 6 km/h abgesunken war laut mitgeführtem GPS (exakt auf 5.6 km/h nämlich). So würde sich eine Unter-6-Stunden-Zeit niemals ausgehen.
    Mit teilweise verdrehten Augen schob ich also einen Fuß schneller vor den nächsten, verzog schmerzverzerrt die Mundwinkel zu einem sicher nicht besonders ansehlichen Antlitz, um endlich, endlich nach 5:56 Stunden die exakt 35 km hinter mir gelassen zu haben.

    Erstaunlicherweise war ich dann gar nicht ermattet, wie etwa nach dem Radln immer; auch verspürte ich keinen Hunger - gar nix. ABER die Beine fühlten sich an wie superkompaktes BLEI, ließen sich - einmal in Ruhe - kaum mehr bewegen, zum Aufstehen bedurfte ich einer Stütze (etwa einer Stuhlkante oder eines Tisches).
    Ich hatte wirklich null Hunger - gerademal einen freundlicherweise angebotenen Tee konnte ich annehmen ob der kalten Hände. Geschwitzt hatte ich freilich auch etwas - und zweimal mußte ich zum Wasserlassen austreten. Insgesamt kamen so - inklusive anfänglicher kurzer Fotopausen - etwas über acht Minuten Standzeit zusammen.

    versuchte Dehnungsübungen Versorgung der zwei größten der insg. fünf Blasen

    Summa summarum gleicht mein Gang nach diesem eigentlich lächerlichen Fußmarsch (Wie schaffen die's bloß, einen gesamten Marathon über mehr als 42 km zu laufen???) dem eines GREISES, der seinem eigenen Schritt kaum nachkommt.

    Ich hab' ein Video davon gemacht, wie ich mich nach ca. zwei Stunden
    des Rastens anschickte zu Dehnungsübungen. Wenn man DAS sieht, denkt man wohl, der ist gut und gerne 85 Jahre alt...

    Wer sich zuvor schon über die zugegebenermaßen derbe Überschrift gewundert hat: Diesen Sager intonierte ein offenbar leicht aufgebrachter Bauer, der mich über sein Feld marschieren sah, was ihn zu derart Verbaldiarrhoe hinriß.
    Ich konnte sein nachfolgendes Gepfiffe nur ignorieren, ging schnurstracks unverminderten Schrittes weiter, denn in St. Margarethen, wo sich diese Szene zugetragen hatte, galt es schon jede Bewegung (gefühlsmäßig) aufs Joule genau zu kalkulieren - da wäre eine lebhafte Unterhaltung mit dem sicher total netten BAuern jenseits meiner Kräfte gelegen.

    Und wer sich die Karte genauer angeschaut hat: Ja, ich bin durch den Rattenberger Tunnel durch - in der Tat ohne irgendwelche vergleichbaren Anpöbelungen. Denn immerhin gibt's dort ja so etwas wie einen Gehsteig - im Gegensatz zum Feld, das nur gesurt, aber nicht gespurt war. ;)


    in Kürze hier ebenfalls zu finden:
  • begleitende (Handy)Fotos


  • Fotostrecke zum Probike-Umbau

    25. Oktober
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    Nochmals ein Blick in den Verkaufsraum und ...
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    ... die inzwischen viel zu kleine ...
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    ... Werkstätte, wo ...
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    ... kein Regal mehr auf dem anderen bleibt.


    4. November
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    Da war sie einmal, die Werkstatt.
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    Ohne Freiwillige wären nicht nur keine Veranstaltungen möglich, auch hier ist jede helfende Hand herzlich willkommen.
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    Mit dem Durchbruch des Bodens eröffnet sich ...
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    ... die Probike-Unterwelt, bis dato ungenutzt und ob Unheimlichkeiten gemieden.
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    Für die bessere Präsentation der Produktpalette werden großzügige Flächen aufbereitet.
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    Der Hauptgeschäftsraum wird zum Empfangsbereich - während des Umbaus dient er als Zwischelager.
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    Auch im Büro wird Platz geschaffen: Etwa einen Meter weicht die Wand zur ehemaligen Werkstätte zurück und schafft somit mehr Raum.


    10. November
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    Am Höhepunkt der Arbeiten ...
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    ... füllen Kartons die wenigen freien Stellflächen.
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    Die Wände der ehemaligen Werkstatt werden zu Produktwänden.
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    Eine zusätzliche Wand verhindert den Absturz ins Untergeschoß ...
    50 kB | umbau_tag3_IMG_0109
    ... dessen östlicher Eingang noch geschlossen bleibt, solange es ...
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    ... am Abgang zur neuen Werkstatt mit dem ...
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    ... integrierten Sanitärbereich derart staubt.
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    Die fleißigen Helfer sind beeindruckt ob des Chefs Grund-
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    ... handwerk , das er nach wie vor im Schlaf beherrscht.


    15. November
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    Mit vereinten ...
    52 kB | umbau_tag5_IMG_0207
    ... Kräften ...
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    ... nimmt nun auch der neue Bereich ...
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    ... vertrauenserweckende Formen an, sodaß ...
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    ... der Gang in die Unterwelt ...
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    ... ab sofort keinem Tauchgang ...
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    ... ins Ungewisse mehr gleicht.
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    Großteils ist alles erledigt - es verbleiben Aufräumtätigkeiten.
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    Der Chef aber legt noch eins drauf, nämlich eine eigene Teeküche für die Mitarbeiter.
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    Im rechten Lichte betrachtet ...
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    ... kann Teufele Sepp, wiewohl in zivil, sein wahres Naturell nicht verbergen.
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    Freilich wurde auch auf die Chefräume nicht vergessen: Das größere Büro erlaubt ganz neue Freiheiten.
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    Am meisten freilich wurde für die Kunden reserviert: Aus dem Probike-Shop wurde ein Probike-Store.
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    Bis allerdings diese Tür aufgeht, dauert es noch ein bißchen.
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    Die Generalprobe allerdings läßt sich schon höchst vielversprechend an.


    18. November
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    Während Teeküche ...
    42 kB | umbau_tag4_IMG_0288
    ... und Sanitär noch nicht ganz vollendet sind, ...
    59 kB | umbau_tag4_IMG_0287
    ... präsentiert sich die Werkstatt blitzblank startklar.
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    Lagerraum ist in Hülle und ...
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    ... Fülle hinzugekommen.
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    Ebenso saubere und ...
    76 kB | umbau_tag4_IMG_0283
    ... aufgeräumte Zustände herrschen im jetzigen Obergeschoß und ...
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    ... erst recht im nun viel helleren Büro.
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    Der Wiedereröffnung steht damit nichts mehr im Wege - mögen die Geschäfte gut laufen!



    Links:
  • zum Vergleich des körperlichen Zustands: Ab Zeitmarke 00:29 dieses Videos zur Salzkammergut-Trophy 2006 erahnt man, wie es einem nach 16 Stunden Mountainbiken geht...


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